Die Ballmutanten

Corpus.
Mehr Ballgefühl mit einem neuen Ballkörper, so oder ähnlich könnte man die Produkte der Firma Rasenreich beschreiben. Die drei Salzburger Erfinder sind dabei, mit ihrem unkonventionellen „Ball“ die Fußballtrainingsplätze dieser Welt zu erobern. Der eine ist eckig, der andere oval. Dass ein Ball nicht immer rund sein muss, zeigen die neuen Trainings­geräte Corpus I und Corpus II. Beide haben die Größe eines Fußballs, das Gewicht eines Fußballs und sind verarbeitet wie Fußbälle.

Aber warum also mit so einer unrunden Sache trainieren? Das weiß Mario Sinnhofer, einer der Erfinder und Mitgründer der Firma Rasenreich: „Durch die unrunde Form ergeben sich für den Spieler unberechenbare Situationen, die sein Können auf eine harte Probe stellen. Volle Konzentration ist gefragt. Absolut jede Trainingsübung ist plötzlich ungewohnt schwierig und verlangt mehr Gefühl in puncto Ballbehandlung. Und dies wirkt sich im nächsten Schritt äußerst positiv auf das Spielverhalten im Wettkampf aus, wo ja mit runden Bällen gespielt wird.“ In wenigen Wochen werde eine messbare Verbesserung der Reaktionsgeschwindigkeit, Koordinations- und Konzentrationsfähigkeit erreicht. Die Ballkontrolle werde automatisiert, extreme Spielsituationen spielerisch gemeistert, so die Corpus-Erfinder stolz. Und Mitgesellschafter Bernd Wagner erklärt: „Unsere Trainingsgeräte sind das Ergebnis eines Reifeprozesses, in dem wir die Bedürfnisse von Sportlern, Sportmedizinern, Trainern und Motivationsexperten zusammengefasst und mit unserer Vision verknüpft haben: dem Fußballtraining fördernde Impulse zu geben, die einer modernen Trainingslehre entsprechen“.

Die Wirksamkeit der Geräte wurde auch schon in einem Expertengutachten der FH Technikum Wien bestätigt. Mario Sinnhofer: „Auch in der Jugendarbeit weckt Corpus brachliegendes Potenzial und behebt Defizite schon im Anfangsstadium“. Grundsätzlich wurden Corpus I und Corpus II für das moderne Fußballtraining entwickelt, wo das Gerät seine überraschende Wirkung entfaltet. Bei der Planung von Trainingseinheiten, vom Amateur- bis in den Profibereich, empfehlen die Rasenreich Macher jeweils ein Trainingsgerät für zwei Spieler zu verwenden, damit auch Partnerübungen mit möglichst vielen „Ball“-Kontakten durchgeführt werden können.

Top Klubs investieren. Im Februar dieses Jahres wurden die Trainingsgeräte Corpus I und II für den renommierten „brandnew Award” der ISPO 2010 (Internationale Sportmesse, München) als Finalisten ausgewählt. „Das war unser Durchbruch, hier wurde die internationale Fußballszene auf uns aufmerksam“, reüssiert Franz Mayer, der dritte Corpus-Miterfinder von Rasenreich. Inzwischen setzen Vereine der deutschen und österreichischen Bundesliga die beiden Corpus-Trainingsgeräte des Rasenreich-Teams zu Trainingszwecken ein. Inspiriert von zahlreichen positiven Reaktionen aus dem In- und Ausland wird bereits an weiteren Modellen gefeilt. Auch andere Sportarten stehen schon im Fokus der Firmengründer, wo mit ähnlicher Technik bessere motorische Koordinationsfähigkeiten erzielt werden sollen. Gefördert wurden die Jungunternehmer durch das BCCS Salzburg, ohne das die Firmenentwicklung nicht möglich gewesen wäre, betont Sinnhofer. Wer am Trainingsgerät interessiert ist, kann auch unter ­www.­rasenreich.com online bestellen.
Christoph Archet

Dieser Artikel erschien zuerst am 04.05.2010 auf echosalzburg.at